Ordensmeister
Herman von Salza        Der Templerorden                                            

                 Hermann von Salza (* um 1162 vermutlich in Langensalza (Thüringen); † 20. März 1239 in Salerno) war von 1210 bis 1239 der 4. Hochmeister des Deutschen Ordens und ein bedeutender Politiker seiner Zeit.

Möglicherweise um 1162 geboren, entstammte Hermann einem Ministerialen-Geschlecht, welches vermutlich in Langensalza in Thüringen beheimatet war (Zur Herkunft siehe Weblink: Hermann von Salza - Das Leben eines bedeutenden Langensalzaers). Der Zeitpunkt seines Ordenseintritts ist unbekannt, vermutlich etwa 1204, da er uns erstmals als Hochmeister, also 1210, begegnet. Als solches dürfte er sich während seiner ersten Regierungsjahre weitestgehend im Mittelmeerraum aufgehalten haben. Doch fällt in seine Zeit auch die Erweiterung der Ordenstätigkeiten von Spanien bis Livland.
Hermann von Salza (historisierende Phantasiedarstellung)

Er galt als ein besonderer Vertrauensmann Kaiser Friedrichs II., für den er ab 1222 immer wieder eine besondere Rolle als Vermittler zur päpstlichen Kurie darstellte. Doch auch der Papst schätzte diesen fähigen Mann besonders, so dass er eine Gleichstellung des Deutschen Ordens mit den älteren Verbindungen der Johanniter sowie Templer erreichte. Die Diplomatie des Hochmeisters wurde im Interesse des Ordens stets honoriert. Jeder Aufenthalt Hermanns bei Papst oder Kaiser brachte der Ordensgemeinschaft neue Privilegien und Schenkungen. Erwirkte er beim Papst vor allem die Gleichstellung mit den oben genannten älteren Ritterorden und die Inkorporation im Jahre 1237 des Schwertbrüderordens, so brachte die Gunst des Kaisers ihm vor allem die Schenkung Preußens ein.

In der Grabeskirche Jerusalems hielt Salza im Jahr 1229 die Laudatio anlässlich der Selbstkrönung des Kaisers Friedrich II. zum König von Jerusalem. Salza vermittelte später (1230) die Versöhnung zwischen Friedrich II. und dem Papsttum in der Convention von Ceprano, in welcher der Kaiser vom Kirchenbann 1230 gelöst wurde. Dieser Kompromiss war diplomatisch besonders anspruchsvoll, da zuvor Söldnertruppen des Papstes die apulischen Besitzungen des Kaisers, der sich noch auf dem Kreuzzug befand, verheerten. Somit war der Streit zwischen Kirche und Reich zu einem militärischen Konflikt eskaliert.

Innerhalb des Ordens wuchsen jedoch die Entfernungen zwischen Brüdern und Hochmeister, so dass der Orden versuchte, Hermann wieder einzufangen und aus den politischen Geschäften zurückzuziehen. Doch kam es hierbei zu einem Eklat, da die Kräfte des Hochmeisters mit den Jahren nachließen und er sich selbst im August 1238 nach Salerno zurückzog. Hier verstarb er am 20. März 1239. Bestattet wurde er in Barletta (Apulien).

Wie bedeutsam die Rolle Hermanns in der Vermittlung zwischen Kaiser und Papst gewesen sein muss, kann man an der Tatsache erkennen, dass mit seinem Tode jegliche Verständigung zwischen Papst Gregor IX. und Kaiser Friedrich II. abriss.

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